Am 6. und 7. Mai fanden auf dem Gelände des Boule Clubs Achern die baden-württembergischen Landesmeisterschaften im Doublette sowie – am Sonntag – die baden-württembergische Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, ebenfalls im Doublette, statt. Die Teilnehmerzahl für beide Tage lag bei in Summe 700 Aktiven. Darüber hinaus waren viele Fans mit angereist. Großkampftage für die Vereinsmitglieder also, die wieder sehr zahlreich und hoch motiviert das Gelingen dieses Mega-Events ermöglichten. Allen Helferinnen und Helfern sei an dieser Stelle im Namen des Vorstands für ihren großen Einsatz sehr herzlich gedankt.
Der folgende Bericht stammt von Roland Spether, dem wir herzlich für die Genehmigung zur Wiedergabe danken (Beitrag Boule vor historischer Kulisse / 700 Teilnehmer spielen in Achern um die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft erschienen am 9. Mai im Acher und Bühler Boten):
Achern. Die Illenau wurde zum Boulodrome. Teams aus dem ganzen Land reisten mit ihren drei Kugeln im Gepäck zum Boule Club Achern. Sie versuchten zwei Tage lang, perfekte Würfe nahe an das „Schweinchen“ (Zielkugel) zu setzen und sich durch das riesige Starterfeld ganz nach vorne durchzuspielen. Der Boule Club Achern war vor der historischen Kulisse der Illenau der Ausrichter der Landesmeisterschaft Baden-Württemberg und der Qualifikation zur deutschen Meisterschaft. 700 Boulespieler kamen nach Achern, um im fairen Wettkampf möglichst perfekte Würfe zu setzen.
Bei den Anforderungen für zwei so große Turniere mit so vielen Gästen war bei den Gastgebern um Präsident Axel Lemcke und sein Team von „eine ruhige Kugel schieben“ nicht allzu viel zu spüren, wiewohl der Boule Club Achern diese Herausforderung meisterlich absolvierte. „Wie viel Liebe bis ins Detail hier hineingesteckt wurde, ist herausragend“, so der Vizepräsident Sport, Thomas Schwander, vom Boule, Boccia und Pétanque Verband Baden-Württemberg. „Ein Bouleplatz in dieser Größe, mit so vielen Spielbahnen und so gut vorbereitet gibt es höchstens eine Handvoll in Baden-Württemberg“, betonte Schwander.
Der Boule Club Achern ist klein, aber leistungsstark. Er hat 125 Mitglieder und drei aktive Mannschaften sowie eine vielversprechende Jugendarbeit. Dass gleich vier vereinseigene Teams sich für die Deutsche Meisterschaft Doublette in zwei Wochen in Rastatt qualifizieren konnten, ist ein Novum für den BC Achern und Beleg für das sportlich hohe Niveau in Achern. Es qualifizierten sich Nelson Anania und Freddy Muller, Christian Blass und Philipp Zuschlag, Tehina Anania und Robin Stentenbach sowie Thierry Béton und Patrick Béton als gesetzte Mannschaft.
„Wir haben uns fünf Wochen intensiv auf die Turniere vorbereitet und die Anlage hergerichtet“, so Axel Lemcke. Nach den beiden Sporttagen ist er sehr zufrieden über deren Verlauf. Vom sonnigen Wetter über die präparierten 86 Spielbahnen bis zum reibungslosen Ablauf lief alles wie am Schnürchen. Auch die bei Boulespielern gepflegte lockere, ja familiäre Atmosphäre war auf und neben den Spielbahnen angenehm zu spüren. Doch das Klicken der Stahlkugeln verriet auch Anspannung, Konzentration und Ehrgeiz. Schließlich ging es um die Landesmeisterschaft und die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in der Disziplin Doublette – „Zwei gegen Zwei“ –, sodass auch ein gewisser Ehrgeiz rund um die kleine Zielkugel namens „Schweinchen“ zu spüren war. Typisch Boule ist, dass die Spieler selbst und ohne Schiedsrichter den Ablauf regeln und über das Ergebnis entscheiden.
„Training, Konzentration und Spaß“ sind für Fabienne Baier (22) vom Acherner Boule Club wichtige Elemente, um die Kugeln zu spielen und auch ganz vorne mit dabei zu sein. Vor wenigen Wochen wurde sie beim Damen-Turnier Doublette Landesmeisterin. „Ich versuche, zweimal in der Woche konstant die Würfe zu üben, damit ich Routine in den Abläufen bekomme“, so Fabienne Baier. Sie startete mit ihrer Club-Kameradin Laura Caliebe (20) und belegte unter 186 Teams den 16. Platz. Mit Laura Caliebe hat der Club eine Nationalspielerin in seinen Reihen, die das Boule-Gen von ihrem Vater erbte, der ebenfalls Nationalspieler war und offensichtlich den Spaß an diesem Sport an die Tochter weitergab. „Boule ist ein Präzisionssport, denn die Spieler versuchen, die Kugeln möglichst nahe an eine kleine Holzkugel zu platzieren“, erklärte Laura Caliebe. Mehr Regeln braucht es nicht. Doch ganz so einfach, wie es aussieht, ist es wahrlich nicht.
Bestens frequentiert waren an beiden Wettkampftagen das „Boulodrome“ des BC Achern sowie die speziell für das Wochenende aufwendig als Spielbahnen hergerichteten Parkplätze vor der historischen Illenau-Kulisse. Insgesamt stellte der BC Achern somit nahezu 90 Spielbahnen zur Verfügung.
